Einsatz Industrietaucher für Kolksanierung Wasserkraftwerk Marchtrenk Slider

Industrietaucher im Einsatz

 

6. März 2024 | Lucia Reinsprecht

Erfahrene Industrietaucher der Felbermayr-Tochterfirma Hagn Umwelttechnik und des Felbermayr-Kraftwerksbaus führten Instandhaltungsarbeiten mittels Kolkauffüllung bei laufendem Betrieb des Wasserkraftwerks Marchtrenk der Energie AG OÖ durch.

Um die Größe der Ausschwemmungen abzuklären, starteten die Industrietaucher zunächst mit einer ersten Erkundungsmission. „Dabei stellte sich heraus, dass die Vertiefung größer war als erwartet“, lässt der verantwortliche Bauleiter des Felbermayr-Bereichs für Hoch-, Industrie- und Kraftwerksbau Volker Brand wissen. Daraufhin wurden ein 230-Tonnen starker Autokran, ein Bagger und mehrere Lkw-Fuhren Wasserbausteine zum Einsatzort beordert. Da der Stellplatz für den Kran unterhalb des Dammes an einem beliebten Fuß- und Radweg war, musste dieser gesperrt und entsprechend umgeleitet werden. „Dafür haben wir die notwendigen Bescheide beim Magistrat Wels eingeholt und die Umleitung eingerichtet“, berichtet Brand.  

Einbau mit Industrietauchern bei Vollbetrieb
Drei Grad Wassertemperatur und klare Sicht: Für die speziell auf solche Einsätze geschulten Taucher von Hagn Umwelttechnik war die klare Traun ein besonderes Highlight. „Normalerweise arbeiten wir in Gewässern mit fünf bis zehn Zentimetern Sichtweite“, erzählt Taucheinsatzleiter Michael Wieser, einer der drei am Einsatz beteiligten Taucher. In rund sechs Metern Tiefe wurden zunächst Ausmaß und Lage der Ausschwemmung erkundet. Um diese auch für die Arbeiter an der Oberfläche sichtbar zu machen, wurden die entsprechenden Bereiche mit Bojen markiert. Neben Luftschlauch und Sprechverbindung zum Einsatzleiter an Land, waren die Taucher auch mit einer Unterwasserkamera ausgestattet. „Mittels Gegensprechanlage und Video waren wir in ständigem Kontakt mit dem Einweiser auf dem Damm“, erklärt Wieser weiter. Durch den Einsatz der Taucher konnten die Arbeiten bei Vollbetrieb durchgeführt werden.

Bis zu fünf Tonnen schwer
Ausgestattet mit einer doppelten Winde und Greiferausrüstung kam im Anschluss der Autokran zum Einsatz. Bis zu 30 Meter Ausladung führten den Kranausleger über den Damm hinweg zur Traun. Um die Stellen nach und nach mit dem Gesteinsmaterial aufzufüllen, arbeiteten Einweiser und Taucher eng zusammen. „Wir sind etwa alle eineinhalb bis zwei Stunden wieder ins Wasser, um die Lage der bis zu fünf Tonnen schweren Wasserbausteine zu prüfen“, ergänzt Wieser. Um die Auskolkung zu beseitigen und weitere Erosion zu verhindern, wurde Gesteinsmaterial in unterschiedlichen Größen verbaut. „Somit erreichen wir eine optimale Verzahnung“, erläutert Brand. Insgesamt wurde auf diese Weise rund 700 Tonnen Füllmaterial verbaut.

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